Es war dunkel in jener Nacht. Der Mond tauchte alles in sein
weißes Licht. Die Lichter in und um die Häuser waren schon lange erloschen. Die
Menschen schliefen. Eine einzelne Katze lief über die Straße. Sie war schwarz
und ihre Pfoten hinterließen Abdrücke in der zuvor noch ebenmäßigen
Schneedecke. Die Katze wandte den Kopf und ihre Augen blitzten kurz auf. Sie
hatte etwas gehört. Ein leises Geräusch klang aus dem Haus, auf des sie zulief.
Plötzlich ging ein Licht in einem der Fenster an. Die Katze erschrak und
versteckte sich eilig unter einem Auto, das in einer Hauseinfahrt stand.
Schnelle und dennoch recht leichte Schritte eilten eine Treppe hinab. Von ihrem
Versteck aus konnte die Katze ein Stück des Fensters im Treppenhaus sehen. Sie
beobachtet zwei paar Füße. Das eine war barfuss. Das andere trug rote Socken
mit kleinen Tieren darauf. Trotz ihrer guten Augen, konnte die Katze nicht
erkennen, was für Tiere es waren. Auch unten ging ein Licht an. Dann durchdrang
ein Freudenschrei die Stille der Straße. Die Katze erkannte die Stimme und kam
vorsichtig unter dem Auto hervor. Sie lief zu dem Fenster, hinter dem soeben
das Licht angegangen und der Schrei ertönt waren. Es stand einen Spalt breit
offen. Die Katze schlüpfte hindurch. Im Zimmer standen überall Sessel und an
der Wand war ein großer Kamin. Auf dem Boden davor saßen zwei Kinder. Ein Junge
und ein Mädchen. Die Katze lief zu dem Mädchen, dessen Schrei sie ins Haus
gelockt hatte, und schmiegte sich an sie. Das Mädchen wandte sich zu ihrer
Katze um. Sie zeigte auf den Haufen aus bunten Stoffen, Papieren und seltsam
geformten Gegenständen vor sich und sagte: „Schau mal, Tinka, was der Nikolaus uns alls in die Stiefel gesteckt hat.“
Die Sonne ging auf und der Nikolaustag brach an. Die
Katze schnurrte zufrieden und sah aus dem Fenster, wo langsam noch mehr Lichter
angeschaltet wurden und Kinderschreie beim Anblick von Geschenken ertönten.
Sehr schöne Geschichte :)
AntwortenLöschenErinnert mich vom Stil her ein bisschen an Tintenherz :)
Danke :)
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